Habt ihr euch schon mal gefragt, warum ihr nach dem Konsum von Cannabis plötzlich Heißhunger bekommt?
Diese bekannte Nebenwirkung – auch Munchies genannt – hat schon viele Nutzer zum Kühlschrank getrieben. Doch was genau dahintersteckt, war lange ein Rätsel. Eine neue Studie aus den USA bringt jetzt Licht ins Dunkel.
Cannabis aktiviert Appetitzellen im Gehirn
Wissenschaftler der Washington State University haben herausgefunden, dass Cannabis bestimmte Nervenzellen im Gehirn aktiviert – genauer gesagt jene, die unseren Appetit steuern. Der Fokus der Untersuchung lag auf dem Hypothalamus, einem Bereich im Gehirn, der für die Kontrolle von Hunger und Sättigung zuständig ist.
Normalerweise sind diese Neuronen eher träge. Doch durch den Einfluss von Cannabis werden sie „geweckt“ und regen das Hungergefühl an – eine neurologische Erklärung für die Munchies.
Die Forschung: Echte Blüten, reale Wirkung
Besonders bemerkenswert: Für die Studie wurden echte Cannabisblüten verwendet – nicht nur reines THC. Das ist wichtig, weil so der Effekt näher an dem liegt, was auch bei Menschen nach dem Konsum auftritt.
Die Forscher setzten Mäuse verdampftem Cannabis aus und konnten mithilfe einer speziellen Bildgebung – vergleichbar mit einem MRT – live beobachten, wie sich die Aktivität im Gehirn veränderte.
Überraschende Ergebnisse aus anderen Studien
Doch damit nicht genug: Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Effekt von Cannabis auf das Gewicht komplexer ist als gedacht.
- In US-Bundesstaaten mit legalem Cannabis sind die Fettleibigkeitsraten sogar gesunken.
- Eine andere Studie fand heraus, dass Cannabis-Konsumenten ein geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes haben.
Das widerspricht dem gängigen Klischee vom dauerhungrigen „Kiffer“ und legt nahe, dass Cannabis ganz neue Ansätze für die Forschung rund um Stoffwechsel und Gesundheit bieten könnte.
Fazit: Cannabis und Appetit – mehr als nur ein Klischee
Die Wirkung von Cannabis auf den Appetit ist längst nicht nur ein Gag für Kifferfilme – sie hat eine nachweisbare, neurologische Grundlage. Und sie könnte künftig helfen, Krankheiten besser zu verstehen und zu behandeln.