Der CSC Niedersachsen ist einer der ersten Cannabis Social Clubs in Deutschland, die legal Cannabis anbauen und ernten dürfen. In unserem Interview sprechen wir mit Sven-Hendrik Borchers, einem der Gründer des Clubs, über ihre Motivation, die Herausforderungen des Cluballtags und die ersten Schritte auf dem Weg zur legalen Ernte. Von den Höhen und Tiefen während des Gesetzgebungsprozesses bis hin zu den spannenden Momenten auf der Farm – der Club zeigt, wie aus einer Idee eine Gemeinschaft entstanden ist, die weit mehr als nur Cannabis anbietet.
Die Hanf-App: Erzählt doch zu Beginn, was euch dazu bewegt hat, einen Cannabis Club zu gründen. Was war eure Motivation?
Als letztes Jahr im Radio von Lauterbach und Özdemir verkündet wurde, dass die Regierung Cannabis legalisieren und dies in Form von Social Clubs angehen möchte, entstand bereits der Gedanke, einen solchen Club zu gründen. In diesen anderthalb Jahren mussten wir viel Neues dazulernen und haben uns auf eine Achterbahn der Gefühle begeben.
Kommt das Gesetz? Wird es wieder gekippt?
Ich versuchte einfach fest daran zu glauben und setzte hier beruflich ebenfalls alles auf eine Karte.
Die Hanf-App: Wie sieht denn euer Cluballtag momentan aus?
Der Cluballtag sieht seit Monaten so aus, dass ich mit ein paar Mitgliedern zusammen die Farm betreibe und ein anderer Teil der Leute damit beschäftigt ist, unsere Ausgabestelle und das Vereinsheim auszubauen.
Die Hanf-App: Wie viele Mitglieder habt ihr aktuell?
Aktuell sind wir 173 Mitglieder, doch der aktive Kern besteht aus maximal 20 Leuten.
Die Hanf-App: Ihr seid einer der ersten Clubs, die legal ernten werden und Cannabis an ihre Mitglieder abgeben dürfen. Wie fühlt sich das an?
Wie es sich anfühlt, LEGAL inmitten von über 400 blühenden Cannabis-Pflanzen zu stehen und zu wissen, dass man sie bald erntet und mit seinen Leuten verköstigen darf?
Anfangs war es eine ganze Weile total surreal und man musste sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass hier alles gesetzeskonform abläuft.
Wenn man das einmal verinnerlichen konnte, dann kann man das durchaus genießen. Ich hatte schon schlechtere Jobs.
Die Hanf-App: Wer kümmert sich denn konkret um den Anbau bei euch? Welche Erfahrungen bringt diese Person mit?
Wir sind im Endeffekt allesamt blutige Anfänger und selbst diejenigen unter uns, die bereits private Growerfahrung sammeln konnten, kamen sich im Angesicht von 400 Pflanzen vor wie blutige Anfänger.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man ein kleines Zelt oder zwei große Räume komplett klimastabil halten muss.