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Wissenschaft

Cannabinoide und ADHS: Kann das körpereigene System helfen?

Cannabinoide und ADHS: Kann das körpereigene System helfen?

Das Endocannabinoid-System (ECS) spielt eine wichtige Rolle in unserem Körper. Es hilft bei der Regulierung von Schmerz, Stimmung, Appetit und Gedächtnis. Dieses System besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), körpereigenen Botenstoffen wie Anandamid und Enzymen, die diese Botenstoffe auf- und abbauen.

Wie hängt das ECS mit ADHS zusammen?

Bei Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) scheint das ECS nicht immer richtig zu funktionieren. Das kann zu Problemen mit Konzentration, Impulsivität und Hyperaktivität führen. Vor allem die CB1-Rezeptoren im Gehirn beeinflussen das Verhalten und die Aufmerksamkeit, die bei ADHS oft gestört sind.

Können Cannabinoide ADHS-Symptome lindern?

Einige Studien zeigen, dass Cannabinoide – wie die in der Cannabispflanze enthaltenen Stoffe THC und CBD – mit dem ECS interagieren und dadurch ADHS-Symptome verbessern könnten: THC wirkt auf die CB1-Rezeptoren und kann die Ausschüttung von Dopamin beeinflussen. Dopamin ist wichtig für die Konzentration und kann Hyperaktivität verringern. CBD wirkt beruhigend und angstlösend, was bei zusätzlichen Symptomen wie Ängsten helfen kann.

Was sagt die Forschung?

Einige Betroffene berichten von positiven Effekten durch Cannabis. Allerdings gibt es noch nicht genug wissenschaftliche Studien, um sicher zu sagen, dass Cannabis bei ADHS hilft. Die Forschung steht noch am Anfang.

Fazit

Das Endocannabinoid-System könnte eine wichtige Rolle bei der Behandlung von ADHS spielen. Cannabinoide wie THC und CBD haben das Potenzial, Symptome zu lindern. Doch um sicher zu sein, braucht es noch mehr Studien. In Zukunft könnte Cannabis eine neue Therapieoption für Menschen mit ADHS sein – aber derzeit sind noch viele Fragen offen.

Hinweis: Eine Behandlung mit Cannabis sollte immer mit einem Arzt besprochen werden.


Quellen: https://www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/2018/01/10/das-endocannabinoidsystem
https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-005-1888-7